(30. Juli 2022) Feuerwehreinsätze können unter Umständen sehr belastend für die Einsatzkräfte sein. Die Summe vieler Einsätze, oder sehr markante Einsätze, können unter Umständen noch viele Wochen später Alpträume hervorrufen und zu großen psychischen Belastungen führen. Wie können die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrleute dies frühzeitig erkennen und unterstützend tätig werden ?
Unter dieser Fragestellung stand ein Seminarnachmittag für Angehörige von Markdorfer Feuerwehrleuten, der am Samstag den 30. Juli in Nonnenhorn stattgefunden hat.
Durch gute private Kontakte von Birgit Kneule, die Ehefrau des Kommandanten der Markdorfer Feuerwehr, zur Feuerwehr Nonnenhorn, erfuhr die Markdorfer Wehr von einer Veranstaltung, die Markus Embritz von der PSNV-E (Psychoszoziale Notfallversorgung – Einsatz) des Landkreises Lindau, mit den Nonnenhorner Feuerwehrleuten und Partnern durchgeführt hatte.
Nachdem die wir im Jahr 2021 auch einige sehr schwere Einsätze mit tödlich verletzten Personen hatte, kam der Gedanke auf, auch für die Markdorfer eine ähnliche Veranstaltung durchzuführen.
Auf Initiative von Birgit Kneule und Vanessa Brutsch, die Frau des 1. stellertretenden Kommandanten, konnte zu Markus Embritz auch Markus Klein von der PSNV des DRK im Bodenseekreis, sowie Julian Schwarz als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Nonnenhorn als Gastgeber gewonnen werden.
10 Partnerinnen und Partner von Markdorfer Einsatzkräften reisten am Samstag mit der Bahn nach Nonnenhorn, wo sie sehr herzlich begrüßt wurden. Nach der Einführung und Erläuterung, was PSNV bedeutet, wurde gemeinsam auch in interaktiver Arbeit zusammengetragen, was Stress überhaupt ist. So kommt zum normalen Alltagsstress aus Arbeit, Familie und Freizeit unter Umständen der Stress im Einsatz, beginnend schon bei der Alarmierung. Sehr belastende Einsätze können hier im schlimmsten Fall “ein Fass zum überlaufen” bringen.
Und wurde gut erklärt, dass es dann gelten muss, die Symptome zu erkennen, sich ihnen zu stellen und Hilfe einzuholen. Als zentraler Punkt war nun die Erkenntnis, dass es ungemein wichtig ist, Stress zu reduzieren. Wird in einem Bereich der Stess vermindert, profitieren alle Bereich des Lebens davon.
Einig war man sich auch, dass die Kameradschaft in der Feuerwehr ein zentraler Pfeiler ist, um mit unschönen Bildern umgehen zu können. Das Zusammensitzen nach Einsatz und Übung ist also sehr wichtig für die Teambildung.
Die zwei PSNV- Fachleute konnten den Teilnehmern sehr wichtige und gute Tipps mitgeben, so dass es für alle ein gelungener wertvoller Nachmittag war, der wie im Fluge verging. Neu war in diesem Falle die Zusammenarbeit der PSNV auf diese Art über Landkreis- oder sogar Landesgrenzen hinweg.
Nach dem ernsten Thema sorgte geselliges Zusammensitzen für einen schönen Ausklang, bevor es wieder nach Hause nach Markdorf ging.